Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr  Schmiechen

Im Jahre 1875 am 15. Januar wurde in unserem Dorf die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Elf Gründungsmitglieder, Vorstand Sebastian Gailer, Hauptmann Leonhard Kienle, Schriftführer Max Rauschmaier, Franz Sales Deifel, Johann Doll, Thomas Klassmüller, Martin Lichtenstern, Josef Rehm, Michael Riedmüller, Josef Schiffmann und Leonhard Widmann, haben demnach zur Hilfeleistung bei Bränden den Verein ins Leben gerufen.

Unsere Gemeinde besaß schon im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts eine Wasserspritze, die seit 1833 im Schmiedhäuschen untergebracht wurde. 1894 erwarb man eine gebrauchte „königliche Hoflöschmaschine“ die von einer Handdruckspritze in eine Saug- und Druckspritze umgebaut wurde.

Im Jahre 1900 konnte die Wehr bereits 37 Wehrmänner zählen. Von 1875 bis 1919 leisteten 121 Feuerwehrmänner unter 4 Kommandanten Ihren freiwilligen Dienst.

Am 27.04.1924 kaufte die Gemeinde die ehemalige Schmiede und errichtete dort ein neues Feuerwehrhaus.

Zum 60-jährigen Bestehen 1935 wurde am 21. Juli eine Standarte festlich eingeweiht.

1942 erhielt die Wehr eine Motorspritze, Fabrikat Robel, mit einem Zweizylinder-Zweitakt Motor, 27 PS und einem Transportwagen. Gegen Kriegsende leistete mit dieser Tragkraftspritze die Schmiechner Feuerwehr, verstärkt durch Frauen und Mädchen, Hilfe bei Bränden nach Fliegerangriffen in Augsburg und München.

Zum 80- und 90-jährigen Bestehen wurden Jubiläen im kleinen Rahmen gefeiert.

In Schmiechen fand am 25.08.57 mit Teilnahme der gesamten Landkreisfeuerwehren ein Kreisfeuerwehrtag statt.

Am 27.02.1970 übergab die Gemeinde der Freiwilligen Feuerwehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug, einen Ford Transit mit einer Zieglerspritze. Die Alarmierung wurde 1970 durch Installierung einer Elektrosirene auf dem Dach des Hauses von Schmiedemeister Vitus Lichtenstern und 1981 durch den Einbau eines Sprechfunkgerätes in das Tragkraftspritzenfahrzeug verbessert.

Unter eifriger Mithilfe der Feuerwehrleute wurde 1975 das Feuerwehrhaus erweitert, ein Schlauchtrockenturm dazu gebaut und ein Schlauchwaschtrog im Keller aufgestellt. Zur wirksamen Hilfeleistung bei Bränden und Katastrophen erwarb man 1983 ein Löschgruppenfahrzeug, ein Mercedes LF 8 mit Frontpumpe, Atemschutzgeräte, ein Notstromaggregat der Firma Bachert und eine Flutlichtanlage.

Das 110-jährige Bestehen der Wehr wurde von der ganzen Gemeinde mit einem großen Fest begangen. Zwei Tage, am 13. und 14. Juli 1985, feierten die Schmiechner mit befreundeten Wehren aus der Umgebung in der Tenne von Baron von Wiedersperg. Im Jahre 1992 war es nötig, die Standarte zu renovieren. Die Schrift wurde neu gefasst und das Metall aufpoliert.

Im Jahr 1995 feierte man das 120-jährige Bestehen als 4-tägiges Fest zusammen mit dem Musikverein Schmiechen.

Im Oktober 2005 wird das mit viel Eigenleistung erstellte Mehrzweckfahrzeug in Dienst gestellt und geweiht

Nach anstrengender Bauzeit ist es im Juni 2009 endlich soweit, ein schönes Schmuckstück, das neue Feuerwehrhaus wird eingeweiht.

Wegen eines unverschuldeten Verkehrsunfalles 2010 wurde das LF8 so stark beschädigt, dass es nicht mehr reparaturfähig war. Deswegen wurde ein anderes gebrauchtes LF8 aus Kissing durch die Gemeinde angeschafft, welches in Kissing nicht mehr benötigt wurde. In Eigenleistung wurde es auf die Zwecke der Freiwilligen Feuerwehr Schmiechen angepasst und steht nun im Dienst.

Da die aus dem Jahr 1935 stammende Standarte nicht mehr renoviert werden konnte, beschloss die Vorstandschaft 2010 für das Jahr 2011 eine neue Standarte anzuschaffen. Die Standartenweihe, ein viertägiges Fest in der Schlepperhalle fand vom 02. bis 05. Juni 2011 unter großer Beteiligung der Bevölkerung und Vereine statt. Nun kann sich die Feuerwehr wieder mit einer schmucken, neuen Standarte präsentieren.

Im letzten Quartal 2012 wurde mit bemerkenswerter Eigenleistung  das LF8 umgebaut und und um eine Hochdrucklöscheinrichtung mit 800l Wasser erweitert.
Die Schmiechner Feuerwehr leistete Hilfe bei Bränden in der Umgebung und hatte auch größere Einsätze im Dorf:

Im Jahr 2013 wurden die Ausrüstung unserer Feuerwehr um einen Überdrucklüfter, eine neue Schmutzwasserpumpe und eine Wärmebildkamera erweitert.

Aufgrund defekter Bremsen musste unser LF8 im Jahr 2018 für mehrere Wochen abgemeldet werden. Aufgrund mangelnder Ersatzteile dauerte die Reparatur länger als ursprünglich geplant.
Es wurde die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges beschlossen.

1876 brannten an der Südwestseite von Schmiechen 5 Anwesen auf einmal
1898 Haus Plankmühle
1904 Hof Rauschmaier (Hanserbauer)
1912 Anwesen Huster
1913 Hof Schiffmann (Bruckberger)
1933 Anwesen Rauschmaier
1955 Scheune Baron von Wiedersperg
1968 Stall und Stadel Sailer
1974 Stall Gailer
1978 Feldstadel Heidinger
1980 Anwesen Leonhard Huster
1992 Scheune Hammerl
1999 Pfingsthochwassereinsatz in Kissing 3 Tage
2000 Großbrand in der Tierkörperverwertungsanlage in Mering
2006 Hochwassereinsatz Steindorfer Strasse mit den Wehren der Umgebung
2010 Schneeverwehung an der Bahnstrecke, Bergung eines Triebwagens
2013 Viele verschiedene Einsätze sorgen für über 1000 Einsatzstunden
2014 Zwei Brandeinsätze und ein Einsatz bei einem schwerem Unterwetter
2015 Brand Ringstraße 8
2017 Ölwehrübung an der Lechstaustufe 22

Die aktiven Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Schmiechen:

1875 – 1881    Lehrer Anton Heilmannseder
1881 – 1896    Max Rauschmaler
1896 – 1904    Leonhard Kienle
1904 – 1919    Kaspar Nertinger
1919 – 1936    Mathias Riedmüller
1936 – 1946    Josef Steininger
1946 – 1957    Heinrich Huster
1957 – 1965    Franz Bader
1965 – 1980    Max Scherer sen.
1980 – 1990    Thomas Steiner
1990 – 2003    Max Scherer jun.
2003 – heute   Manfred Steiner

Bei der Gemeinde Schmiechen, ihren Bürgermeistern und allen Bürgern bedankt sich die Feuerwehr für jegliche Art der Unterstützung in den vergangenen über 135 Jahren.